Partner des Protech-Konsortiums
Charité
Charité
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin, eine der größten Universitätskliniken Europas, ist die gemeinsame medizinische Fakultät sowohl der Humboldt-Universität als auch der Freien Universität Berlin. Dieses Projekt wird vom Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin durchgeführt. Dieses Institut bietet Vorlesungen, Studien und Praktika für Studierende verschiedener Fachrichtungen an. Alle Studierenden im Fach Medizin an der Charité erhalten im Rahmen ihres Studiums eine Schulung zur Erkennung, Diagnose und Behandlung von Sexualstörungen bei Menschen. Die Weiterbildung von Ärzten und Ärztinnen sowie Psychologen und Psychologinnen erfolgt nach gesonderten Lehrplänen, die in den Richtlinien der Berliner Ärztekammer festgelegt sind.
Das Institut führt ferner interdisziplinäre Forschungen zur menschlichen Sexualität durch, bei denen unter anderem biologische, psychologische und soziale Faktoren, die diese beeinflussen, untersucht werden. Darüber hinaus werden Menschen, die mit Herausforderungen in Bezug auf ihre Sexualität konfrontiert sind, diagnostische und therapeutische Dienste angeboten. In einer Hochschulambulanz für Sexualmedizin wird ein breites Spektrum an bekannten Erkrankungen, Symptomen oder Ausprägungen im Zusammenhang mit der menschlichen Sexualität, für die eine medizinische Betreuung oder Therapie erforderlich ist, behandelt. Im Jahr 2005 rief das Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin das Therapie- und Forschungsprojekt „Kein Täter werden“ ins Leben, das sich inzwischen zu einem bundesweiten Netzwerk ambulanter Kliniken entwickelt hat, in dem die Behandlung von Personen angeboten wird, die angeben, dass sie ein sexuelles Interesse an Kindern haben und Hilfe suchen.
Beim Institut fĂĽr Sexualwissenschaft und Sexualmedizin ist ferner ein internes PR-Team tätig, das sich aktiv an der Ă–ffentlichkeitsarbeit, der Patientenanwerbung, den Strategien zur Abschreckung und der Lobbyarbeit im Namen des Instituts beteiligt.Â
Das Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin ist für das gesamte Projektmanagement von Protech verantwortlich. Darüber hinaus wird das Pilotprojekt der App „Salus“ zusammen mit freiwilligen Patientinnen und Patienten durchgeführt, die derzeit in der Berliner Klinik betreut werden. Zum Team von Protech gehören Psychologinnen und Psychologen, Ärztinnen und Ärzte, Projektmanagerinnen und -manager und Expert*innen auf dem Gebiet der Kommunikation im Gesundheitswesen.
The Internet Watch Foundation
The Internet Watch Foundation
Die Internet Watch Foundation (IWF) ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz im Vereinigten Königreich, die sich für die Bekämpfung der Verbreitung von Darstellungen von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet einsetzt. Sie ist als Melde-Hotline und Bereinigungsdienst tätig, um eindeutiges Material, das Minderjährige betrifft, zu identifizieren und aus dem Internet zu entfernen. Die IWF arbeitet mit verschiedenen Technologie- und Internetfirmen, Strafverfolgungsbehörden und anderen internationalen Partnern zusammen, um gegen die Verbreitung und den Austausch von illegalen Inhalten vorzugehen, die sexuellen Kindesmissbrauch zeigen.
Die IWF appelliert an die Öffentlichkeit, eindeutiges Material, auf das sie im Internet stößt, an ihre speziellen Meldesysteme zu übermitteln. Sie ist auch eine der wenigen Organisationen, die keine Strafverfolgungsbehörde ist, aber proaktiv nach Darstellungen von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet suchen. Das Team der IWF geht diesen Meldungen nach und arbeitet daran, den Inhalt bis zu seiner Quelle zurückzuverfolgen und zu entfernen, unabhängig davon, wo auf der Welt sie sich befindet.
Die IWF spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz gefährdeter Personen vor Missbrauch und Ausbeutung und setzt sich gleichzeitig für ein sichereres Online-Umfeld für Nutzerinnen und Nutzer aller Altersgruppen ein. Durch die enge Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen, Regierungsbehörden und anderen Interessengruppen ist die IWF nach wie vor ein wichtiger Akteur im Kampf gegen Darstellungen und Inhalte von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet.
Im Rahmen des Protech-Projekts übernimmt die IWF die führende Rolle in den Bereichen Kommunikation und Marketing. Sie arbeitet eng mit SafeToNet zusammen, um das Bildmaterial von Kindesmissbrauch zur Verfügung zu stellen, das SafeToNet zum Trainieren maschineller Lernverfahren verwendet, die die Grundlage der App „Salus“ bilden werden.
SafeToNet
SafeToNet
SafeToNet hat sich der Aufgabe verschrieben, Kinder im Internet zu schützen. SafeToNet ist ein Vorreiter auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz in Echtzeit, bei der das absolute Recht auf Privatsphäre gewahrt wird.
SafeToNet arbeitet nach einem B2B-Modell und stellt Partnern wie Mobiltelefonherstellern, Netzbetreibern und Plattformanbietern eine integrierbare Technologie zur Verfügung. Gleichzeitig bietet es Kundinnen und Kunden eine App, durch die Kinder beim Verwenden digitaler Geräte geschützt werden sollen.
SafeToNet arbeitet intensiv mit Vordenker*innen in diesem Bereich zusammen und bemĂĽht sich gemeinsam mit Partnern darum, einen Paradigmenwechsel fĂĽr die Sicherheit im Internet herbeizufĂĽhren.
Für den Prototyp der App „Salus“ wird SafeToNet eine innovative, benutzerdefinierte Softwarelösung entwickeln, die die Suche der Teilnehmenden nach internetbasierten Bildern und Videos in Echtzeit überwacht. Anhand eines maschinellen Lernmodells erkennt sie, ob Bilder oder Videos Daten in Bezug auf sexuellen Kindesmissbrauch enthalten. Wurden solche Daten erkannt, wird der betreffende Inhalt entfernt und dem Teilnehmenden wird ein Sperrbildschirm angezeigt. Die App wird unter Wahrung der Privatsphäre und Anonymität der Teilnehmenden entwickelt und folgt klaren und transparenten Datenschutzabläufen, um genau zu erklären, wie die App funktioniert und wie sie aufgebaut ist, um den Betroffenen zu helfen.
Anglia Ruskin University Policing Institute for the Eastern Region (PIER)
Anglia Ruskin University Policing Institute for the Eastern Region (PIER)
Die Anglia Ruskin University (ARU) ist eine Hochschule mit Fakultäten in Cambridge, Chelmsford, London und Peterborough. Die Hochschule belegt in den World University Rankings 2022 von Times Higher Education einen Platz unter den 350 besten Hochschulen der Welt. Sie ist eine internationale Universität, die durch innovative, integrative und unternehmerische Bildung und Forschung Veränderungen in der Gesellschaft bewirkt. Ihre Forschungsinstitute und vier Fakultäten schlagen Brücken zwischen wissenschaftlichen, technischen und kreativen Bereichen und betreiben überzeugende Forschung, mit der dringende Probleme angegangen werden und die Gesellschaft nachhaltig verändert wird. Ihre akademische Exzellenz wurde von den britischen Finanzierungsstellen der Hochschulsysteme anerkannt, wobei 16 Forschungsbereich als weltweit führend eingestuft wurden. Im Jahr 2021 wurde die Hochschule für ihre weltweit führende Arbeit im Bereich Musiktherapie mit dem „Queen’s Anniversary Prize“ ausgezeichnet.
Im Rahmen des Protech-Projekts hat die ARU die Aufgabe, die Pilotimplementierung der präventiven Technologie in fünf verschiedenen therapeutischen Einrichtungen in Europa zu überwachen und dabei mit mehr als 50 Fachkräften und 180 gefährdeten Personen zusammenzuarbeiten. Die ARU ist ferner für die Evaluierung der Prozess-, Ergebnis- und Kosteneffizienz der Intervention mit der App „Salus“ verantwortlich.
The Lucy Faithfull Foundation
The Lucy Faithfull Foundation
Die Lucy Faithfull Foundation (LFF) ist die einzige britische Hilfsorganisation, die sich mit sexuellem Kindesmissbrauch befasst. Sie verfolgt einen präventiven Ansatz, um zu verhindern, dass es überhaupt dazu kommt oder sich wiederholt. Die Organisation arbeitet mit allen Betroffenen, einschließlich erwachsenen männlichen und weiblichen Tätern, jungen Menschen oder Kindern mit schädlichem oder problematischem Sexualverhalten, Missbrauchs betroffenen und deren Familienmitgliedern zusammen.
Sie betreibt die kostenlose und vertrauliche Hotline „Stop It Now!“ im Vereinigten Königreich und Irland unter der Nummer 0808 1000 900 für Menschen, bei denen das Risiko besteht, dass sie straffällig werden, für ihre Familien und Freunde und für Fachkräfte, die Rat suchen. Sie hilft, Straftaten zu verhindern, indem sie gefährdeten Personen Hilfe anbietet, Familienmitglieder über erste Anzeichen, auf die sie achten müssen und zu ergreifende Maßnahmen aufklärt und Fachkräfte durch die Bereitstellung von Fachinformationen, Beratung und Ressourcen unterstützt.
Die LFF unterstützt bei der Verwaltung und Koordinierung des Protech-Projekts, u. a. durch die Einbindung von Interessengruppen und konsensbildende Maßnahmen, die in die Strategie für eine erfolgreiche Umsetzung und Einführung der App „Salus“ einfließen. Die Expertinnen und Experten und die Nutzerinnen und Nutzer der Dienste der LFF werden in Fokusgruppen und Gespräche einbezogen, um bei der Entwicklung des Prototyps der App „Salus“ mitzuwirken. Die LFF wird eine zentrale Rolle bei der Erprobung und Beratung in Bezug auf die Durchführung und den Nutzen der Intervention durch die App spielen und Daten unter den Nutzerinnen und Nutzern seiner Dienste erheben und sammeln, die einen Großteil der Projektteilnehmenden ausmachen werden.
University Forensic Center at University Hospital Antwerp
University Forensic Center at University Hospital Antwerp
Das University Forensic Centre (UFC) ist Teil des Psychiatrie-Campus des Universitätsklinikums Antwerpen und arbeitet mit dem Collaborative Antwerp Psychiatric Research Institute (CAPRI) der Universität Antwerpen zusammen. Das Zentrum bietet eine spezialisierte ambulante Behandlung für Personen, die sich sexuell deviant verhalten haben, sowie für Personen, die deviante sexuelle Interessen zeigen. Außerdem betreibt das UFC ein Förder- und Informationszentrum und bietet daher den Akteur*innen, die sich mit dem Thema Sexualstraftaten in Belgien befassen, wissenschaftliche und logistische Unterstützung. Das UFC verfügt über ein erfahrenes multidisziplinäres Team, das die Auswahl der Teilnehmenden und die Durchführung des Pilotprojekts von Protech sicherstellen wird.
Stop it Now! Flandern hat sich auf die Fahne geschrieben, sexuellem Kindesmissbrauch vorzubeugen, indem es über die Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch informiert und das Bewusstsein dafür schärft. Es bietet zudem kostenlose und anonyme Unterstützung für all diejenigen, die über ihre eigenen sexuellen Gefühle, Gedanken oder ihr Verhalten gegenüber Minderjährigen besorgt sind, sowie für Personen, die sich über die Gefühle oder das Verhalten von Bekannten, Freunden und Familienmitgliedern Sorgen machen. Stop it Now! steht ihnen als Beratungsstelle zur Verfügung und bietet Online-Selbsthilfematerialien und -gruppen. Stop it Now! verfügt über Erfahrung im Bereich der Hilfsangebote und Kommunikationskampagnen für die Zielgruppe von Protech sowie über Forschungserfahrung im Bereich der Hilfesuche von (potenziellen) Straftäter*innen und der Prävention. Das Team wird sich an der Umsetzung der Forschung und der Kommunikation von Protech beteiligen.
Tilburg University Department of Developmental Psychology
Tilburg University Department of Developmental Psychology
Das Institut für Entwicklungspsychologie an der Universität Tilburg ist auf die Entwicklung von Lebensverläufen, Entwicklungspsychologie und Psychopathologie, Lebensereignisse, Kognition und Emotionen, Persönlichkeitsforschung sowie kurz- und langfristige Veränderungen spezialisiert. Im Bereich der forensischen Psychologie bietet das Institut ein Studienprogramm in forensischer Psychologie sowie einen klinischen Masterstudiengang in forensischer Psychologie an. Die Forschungstätigkeiten im Bereich der forensischen Psychopathologie, Aggression und Persönlichkeit, Risikobewertung, physiologische Forschung, längsschnittliche Forschung zu Behandlungswirksamkeit und Behandlungsweisen (Innovationen wie Virtual Reality und e-Gesundheit) gehören zu den besten in Europa.
Offlimits / Stop it Now Netherlands
Offlimits / Stop it Now Netherlands
Offlimits, das Expertenzentrum für Gefahren und Missbrauch im Internet, ist eine unabhängige Stiftung, die sich auf die Bekämpfung und Prävention von Gefahren und Missbrauch im Internet konzentriert und ein offenes und sicheres Internet für alle sicherstellen will. Offlimits ist die Dachorganisation für drei bestehende Initiativen: die Child Sexual Exploitation Materials (CSEM) Hotline, Helpwanted und Stop it Now.
Das zentrale Ziel von Stop it Now ist die Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch. Stop it Now betreibt eine telefonische Beratungsstelle, über die jedem, der über seine sexuellen Gefühle und/oder sein Verhalten gegenüber Minderjährigen besorgt ist, mittels einer Notrufnummer anonyme, vertrauliche und kostenlose Hilfe angeboten wird. Melden können sich beispielsweise Menschen, die Darstellungen von sexuellem Kindesmissbrauch ansehen, bei denen das Risiko besteht, dass sie sexuellen Kindesmissbrauch begehen, oder die dies bereits getan haben. Zudem können sich alle, die sich um eine andere Person sorgen, bei der Beratungsstelle melden. Stop it Now bietet leicht zugängliche Unterstützung, zum Beispiel eine Online-Selbsthilfe mit den Modulen von „It Is Possible To Stop“, und führt Kampagnen auf Pornografie-Websites durch.
Über die Hotline hat Stop it Now täglich Kontakt zu Menschen, bei denen das Risiko besteht, dass sie Darstellungen des sexuellen Kindesmissbrauchs konsumieren. Dies bietet uns die einmalige Gelegenheit, ihre Erfahrungen und Beiträge zu sammeln. Im Rahmen des Protech-Projekts wird Stop it Now diese Informationen in anonymen Einzelgesprächen mithilfe des Präventionstools „Salus“ sammeln.
Stop it Now wird ferner Fokusgruppen mit Expertinnen und Experten von Stop it Now und forensischen Ambulanzen durchfĂĽhren, die mit Menschen arbeiten, bei denen das Risiko besteht, dass sie Darstellungen des sexuellen Kindesmissbrauchs konsumieren. Der Beitrag von Expertinnen und Experten ist aufgrund ihrer Erfahrungen in der Praxis sehr wichtig.